Fit über den Wolken – Tipps für den Flug
Ob Wochenendtrip nach Rom oder Lissabon. Ob Urlaub auf den Kanaren, in Mexiko oder Thailand. Längst ist das Flugzeug ein nicht mehr wegzudenkendes Verkehrsmittel für Jedermann. Sich schnellstmöglich von A nach B fortzubewegen, ist einer der großen Vorzüge der Fliegerei. Um uns aber überhaupt in mehreren Tausend Kilometern Höhe aufhalten zu können, dafür sorgen unterschiedliche technische Systeme, die z. B. den Luftdruck in der Kabine regulieren und konstant halten.
Dennoch haben die veränderten Umweltbedingungen an Bord Einfluss auf unseren Organismus. Hier einige nützliche Tipps, was Sie für Ihr Wohlbefinden während des Fluges tun können.
Luftdruck
An Bord eines Flugzeugs herrscht ein erniedrigter Luftdruck. Er entspricht in etwa dem Druck in 2.400 Metern Höhe, ähnlich wie bei einem Aufenthalt im Hochgebirge. Das bewirkt, dass dem Körper pro Atemzug weniger Sauerstoff zugeführt wird als auf der Erdoberfläche. Außerdem dehnt sich die Luft beispielsweise in unseren Nasennebenhöhlen, im Mittelohr oder im Darm aus. Gesunde Menschen spüren diesen Unterdruck in der Regel nur leicht, aber unter bestimmten Bedingungen, wie z. B einer Erkältung, können Beschwerden wie Ohrenschmerzen auftreten.
Unsere Tipps
– Lutschen Sie bei Start und Landung ein Bonbon oder kauen Sie Kaugummi.
– Bei leichten Erkältungen Nasentropfen eine halbe Stunde vor Abflug bzw. Landung eingeben.
– Im Handel (z. B. in Apotheken) werden spezielle Ohrstöpsel angeboten, die bei schnellen Veränderungen des Luftdrucks helfen sollen.
Luftfeuchtigkeit
Die Luft in Flugzeugen wird aus der kalten Außenluft gewonnen. Dafür wird sie aus den Turbinen komprimiert, erhitzt und durch Filter gereinigt, bevor sie in das Flugzeuginnere geblasen wird. An Bord herrscht gewöhnlich eine durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit von etwa 10 bis 20 Prozent. Es ist also extrem trocken. Da über die Atmung und über die Schleimhäute viel Flüssigkeit verloren geht, ist es empfehlenswert, während des Flugs doppelt so viel trinken, als normal.
Unsere Tipps
– Trinken Sie viel, vor allem Säfte oder stilles Wasser.
– Getränke die Sie meiden sollten: Kaffee, Tee, Alkohol, fetthaltige Getränke, die Übelkeit verursachen können und alles kohlensäurehaltige, denn das belastet den Magen.
– Halten Sie die Schleimhäute feucht, z. B. mit Kochsalzlösungen für die Nase.
– Führen Sie der Haut über Cremes Feuchtigkeit zu.
– Trockene Luft macht das Blut dick und kann sich in den Beinen stauen. Deshalb: öfter mal aufstehen und die Beine vertreten.
– Tragen Sie bei erhöhtem Thrombose-Risiko zusätzlich zur Bewegung Stützstrümpfe.
Jetleg
Ein Jetlag entsteht, wenn sich nach einer Zeitverschiebung der Körper noch nicht auf den neuen Tag- und Nacht-Rhythmus eingestellt. Die Beschwerden: Kopfschmerzen, Mattigkeit, Magenprobleme, Reizbarkeit. Typischstes Symptom für den Jetlag sind ausgeprägte Schlafstörungen.
Vor allem nach Fernreisen hält ein Jetleg mehrere Tage an. Als Faustregel gilt: Pro überflogene Zeitzone mit einer Stunde Unterschied dauert es etwa einen halben Tag, bis sich der Organismus an die andere Zeit gewöhnt hat. Allerdings ist der Jetlag nach einer Reise von Osten nach Westen geringer als in umgekehrter Richtung. Der Flug in den Westen verlängert nämlich den Tag. Mit dieser Zeitänderung kommt der Organismus besser klar als mit der Verkürzung des Tages, die eine Reise in den Osten mit sich bringt.
Ein Jetleg lässt sich nicht verhindern, aber man kann ihn mildern, damit die ersten Urlaubstage bzw. der Einstieg in den Arbeitsalltag nach den Ferien nicht vollkommen von ihm beeinträchtigt werden.
Unsere Tipps bei Flügen mit sechs Stunden und mehr Zeitunterschied
Vor dem Flug
Reisende, die auf eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind (Insulin, Minipille etc.), sollten unbedingt mit ihrem Arzt Rücksprache halten und einen Einnahmeplan erarbeiten.
von Ost nach West
– eine Woche vor dem Flug jeden Tag etwas früher ins Bett gehen
– während des Fluges nur kurze Nickerchen halten
von West nach Ost
– eine Woche vor dem Flug jeden Abend etwas später ins Bett gehen
– am besten die gesamte Flugzeit „verschlafen“
Am Zielort
– Das Sonnenlicht hilft Ihrer inneren Uhr auf die Sprünge. Halten Sie sich tagsüber möglichst lange im Freien auf.
– Passen Sie sich am Zielort sofort dem neuen Tagesrhythmus an.
– Natürliche Schlafhilfen wie Baldrian, Hopfen und Melisse unterstützen das Einschlafen.
– Koffein kann helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Freisetzung des Schlafhormons Melatonin zu bremsen. Aber bitte nicht übertreiben.
– Nehmen Sie Medikamente gegen den Jetleg (z. B. Schlafmittel) nur nach Rücksprache mit dem Arzt ein.
Temperaturunterschiede
Frankfurt 18 Grad – Türkei 32 Grad. Und die Klimaanlage im Flugzeug läuft auf Hochtouren. Damit Sie nicht frieren bzw. einen „Hitzeschock“ erleiden, hat sich die Zwiebeltechnik bewährt.
Unsere Tipps:
– Tragen Sie mehrere Kleidungsstücke übereinander, die Sie schnell an- und ausziehen können. So können Sie sich den unterschiedlichen Temperaturen immer ideal anpassen.
– Wenn Sie aus wärmeren in kältere Regionen fliegen, packen Sie am besten auch Socken und ein Halstuch ins Handgepäck. Die helfen auch gegen Zugluft an Bord.